Neue Jüdische Märchen

Zwi Israel Kanner (Hrsg.), Fischer Verlag (TB), Frankfurt 2016

Dieses Buch wird seit den 70er Jahren immer wieder neu aufgelegt. Zwi Kanner, 1907 in Polen geboren, hatte in Wien studiert und dort das Rabbinerseminar absolviert, 1939 ist er nach Palästina ausgewandert. 1978 ist er in Israel gestorben.

Nach Universitätsstudien und der gleichzeitigen Absolvierung des Rabbinerseminars in Wien amtierte Israel Zwi Kanner nach seiner Promotion von 1931 bis 1938 als Prediger der israelitischen Kultusgemeinde in Wien. 1938 wurde er nach der nationalsozialistischen Machtübernahme verhaftet und emigrierte nach Luxemburg. 1939 ließ er sich in Palästina nieder, wo er als Lehrer für Talmud, Bibel, jüdische und allgemeine Geschichte und Bürgerkunde an einem Gymnasium in Tel Aviv unterrichtete. Ab 1967 lehrte er Folklore und deutsche Sprache an der Tel Aviver Universität. 1973 war Israel Zwi Kanner Gastrabbiner in Düsseldorf.

Israel Zwi Kanner veröffentlichte zahlreiche Bücher in deutscher und hebräischer Sprache, worunter Jüdische Märchen und Neue jüdische Märchen bis in die neuere Zeit verlegt werden. Das in Diekirch im Verlag E. Schumacher publizierte Werk Sarah Aaronson. Eine jüdische Heldin erzählt die Geschichte einer Frau, die im Ersten Weltkrieg für die Engländer Spionagedienste an der palästinensischen Front leistet und die sich, als sie von der türkischen Armee gefoltert wird, das Leben nimmt, um ihre Mitkämpfer nicht zu verraten. Sie wird von Israel Zwi Kanner zu einer jüdischen Jeanne d’Arc stilisiert. In der Quellenangabe zu seinem Werk beruft sich Kanner auf Mitteilungen, die er persönlich bei David Kon in Luxemburg eingeholt habe. Die dem Werk unterlegte These, dass es kein Volk ohne heroische Vorbilder gebe, findet sich ebenfalls in Josef Trumpeldor (Wien 1936), einer der Form der Novelle verpflichteten Biografie des frühen zionistischen Aktivisten und Gründers von Hachalnz. 1938 erschien das politische Buch Die arabischen Nachbarstaaten Palästinas. Posthum wurden 1983 unter dem Titel Es sprachen unsere Väter gesammelte Lebensweisheiten aus Talmud und Midrasch publiziert.


 

 

 

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