Bildwörterbuch für Kinder und Eltern – Hebräisch / Deutsch

Igor Jourist (Hrsg.), Jourist Verlag, Hamburg 2018

Klappentext:
Hebräisch! Eine wirklich spannende Angelegenheit…
Liebe Kinder, liebe Erwachsene,
es muss einmal gesagt werden: Theodor Herzl hatte nicht recht.
Natürlich war es richtig, ein Märchen wahr werden zu lassen. Und genauso richtig war es deshalb auch, alle Kräfte in Bewegung zu setzen, damit Juden endlich ihr eigenes Land bekommen sollten, Israel sein Name, „Eretz Israel“, der Ort, an dem sich seit 1948 alle Juden zuhause fühlen dürfen. Ziemlich falsch lag Theodor Herzl dagegen mit einer Notiz in seinem Tagebuch aus dem Jahr 1895, in der er darüber sinnierte, welche Sprache man in diesem neuen Land sprechen sollte. Etwa Hebräisch? „Nein“, entschied Theodor Herzl und schrieb empört: „Wir können doch nicht hebräisch miteinander reden. Wer von uns weiß Hebräisch genug, um in dieser Sprache ein Bahnbillet zu verlangen?“

Oh, Theodor! Da hast du wohl nicht mit uns gerechnet, mit uns und unserem neuen Hebräisch – Deutsch Bildwörterbuch unterm Arm! Aber was bitte, lieber Theodor, ist ein Bahnbillet? Dieses Bildwörterbuch hat etwas von einem bunten Planeten, den es zu entdecken gilt. Man lässt die Augen über die Seiten wandern und bedient sich mit Wörtern. Je mehr man davon in seinen Koffer packt, umso größer die Vorfreude auf die nächste oder erste Reise nach Israel. Ja, Israel ist ein wahr gewordenes Märchen. Aber auch die hebräische Sprache hat etwas Märchenhaftes. Die Tatsache, dass man sich mit ihr sowohl über ein verloren gegangenes Schräubchen eines Computergehäuses als auch über den Liebeskummer eines kleinen, dicken Ritters unterhalten kann, grenzt an ein Wunder. Das Hebräisch, das wir heute in Israel sprechen, ist sehr eng mit der Geschichte dieses noch jungen Landes verbunden. Iwrit, Hebräisch auf Hebräisch, ist seine „Landessprache“, wiedergeboren wie ein „Phoenix aus der Asche“ für die Menschen der Moderne. Wiedergeboren? Auch die Sprache der Torah, der Bibel, ist ja das Hebräische (bis auf ein paar aramäische Einsprengsel), das Althebräische, wie wir heute sagen. Juden hatten es sich wahrscheinlich mit ihrer Ankunft im Land Kanaan angeeignet. Danach erlebte die Sprache ihre Aufs und Abs, und mit der neuen Zeitrechnung dann, also so um das Jahr Null herum, erfüllte sie eigentlich nicht mehr die Funktion einer Sprache für den Alltag, sondern diente eher dem hochgeistigen Austausch der Gelehrten und Gläubigen. Dann kam Eliezer Ben-Jehuda (1858 – 1922), der Held des Neuhebräischen! Na ja, bis dahin hatten während der sogenannten Aufklärung, der Haskala, natürlich auch schon andere recht gute Vorarbeit geleistet und am Althebräischen herumgefeilt, damit man es als moderne Sprache benutzen konnte. Vor allem waren es später auch die Einwanderer der Zweiten Alija (1904 – 1914), die dem Land und der Sprache viel gebracht haben. Aber trotzdem: Eliezer Ben-Jehuda ist schon jemand sehr Bemerkenswertes gewesen. Als er 1881 von Russland kommend Palästina erreicht hatte, betrat er das neue Land mit dem Vorsatz, nur noch Hebräisch zu sprechen. Auch seiner Familie erlaubte er nichts anderes als „Iwrit“.  Vielleicht lernte sein Söhnchen Ben-Zion deshalb erst mit vier Jahren das Sprechen…  Wenn Ben-Jehuda zu faul war, sich eine Tasse Tee zu holen, deutete er wild um sich und sagte zu seiner Frau (selbstverständlich auf Hebräisch!): „Hol‘ das, tu das rein und bring mir das dann hier her.“ „Toda“ – „Danke“ – hat er hoffentlich auch noch gesagt.  Später hat Ben-Jehuda dann begonnen, ein umfassendes Wörterbuch des Neu- und Althebräischen zu schreiben. Fertig geworden ist er damit leider nicht mehr. Aber es gab andere, die dafür gesorgt haben, dass es im Jahr 1959 endlich abgeschlossen werden konnte. Das Wörterbuch besteht aus sage und schreibe 17 Bänden, mit eng bedruckten und schwer zu lesenden Seiten.Wie gut haben wir es da mit unserem Hebräisch – Deutsch Bilderwörterbuch!

Katrin Diehl

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