Billys Erdengang

Erich Mühsam / Hanns Heinz Ewers, Walde + Graf Verlagsagentur, Berlin 2018

1904 erschienen die Elephantengeschichten “für artige Kinder von Onkel Franz“ zum ersten Mal. Hinter Onkel Franz versteckte sich der brtige Anarchist Erich Mühsam. Vor Billy, einem von seinen Eltern sehr gelienten Elephantenkind, liegt ein ganzes Elephantenleben, das die Leser, Leserinnen entlang von Knitterversen begleiten dürfen bis über dessen Hochzeit mit Frau Billy hinaus.

Eine kleine Leseprobe:
I. Billy’s Kinderjahre
Es lebte einst am Kongostrand
Jumbo, ein alter Elephant,
Mit seiner trauten Ehgemahl,
Der Elephantin Jumboval.
Sie nannte ihr’s, er nannte sein:
Ein junges Elephantelein,
Das Billy hieß und wirklich war
Ein Stolz dem Elephantenpaar.
Der junge Elephanterich
Entwickelte sich prächtiglich,
Er aß mit Appetit und Fleiß
Die Kokusnuß und Reis und Mais.
Die gute Mutter stand dabei
Und freute sich, daß er gedeih‘,
Es war für sie ein Hochgefühlchen,
Ihn so zu sehn auf seinem Stühlchen.
Auch schoß er wie ein Alter schon
Kobolz für dreier Feigen Lohn.
Er schlug ein wunderschönes Rad
Und stand selbst Rüssel kerzengrad.
Papa ihn täglich unterwies,
Wie man die Rüsselflöte blies,
Und zeigte ihm, wie, wenn er beschmutzt,
Mit Anstand man den Rüssel putzt.

Wer sich zum selben Text statt der „wilhelmischen“ Illustrationenkunst Paul Haases etwas Moderneres wünscht, kann sein Glück im Antiquariat versuchen. „Billys Erdengang“ wurde schon einmal in Leipzig 2004 herausgegeben im Verlag Faber & Faber.

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