Das Tagebuch der Anne Frank: Graphic Diary

Ari Folman / David Polonsky, Fischer Verlag, Frankfurt a. Main 2017

Die Preisgekrönten Macher von „Waltz with Bashir“ haben „Das Tagebuch der Anne Frank“ adaptiert und ein originäres Kunstwerk enstehen lassen. Denn das Graphic Diary besticht einerseits durch das gewissenhafte Näheverhältnis zum Originaltext – so wurden ganze Textseiten unverändert abgedruckt – und die Bildästhetische Interpretation andererseits: „Annes Phasen der Depression und Verzweiflung haben wir in den meisten Fällen zu Phantasieszenen verarbeitet.“ Diese Tag- und Nachttraumdarstellungen heben sich zu der sequenzierten Erzählstrategie, die etwa Annes Momente der Langeweile ins Bild setzen, deutlich in Form von Großformatigen, teils Doppelseitigen umfassenden Bildern ab. So wird Annes emotionale Innensicht ebenso eindrücklich illustriert wie die informative Außenperspektive, die etwa das Hinrehaus und die Wohnraumaufteilung der beiden versteckten Familien im Querschnitt veranschaulicht. Das Graphic Diary ist daher kein simpler Medientransfer, sondern eine gelungene Adaptation, die es versteht, die Vielschichtigkeit Anne Franks auch in einem vielschichten Bildprogramm einzufangen. (Peter Rinnerthaler, in JuLit – organ des Arbeitskreis für Jugenliteratur e.V., 1/2018)

Artikel „Frankfurter Rundschau“:
http://www.fr.de/kultur/literatur/anne-frank-graphic-novel-kein-eigenstaendiger-zugang-a-1362675

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