Samir und Jonathan

Daniella Carmi, Hanser Verlag, München 2000

Alter: Ab 10 Jahren

Besonderheit: Dass es nicht einfach ist zwischen Palästinensern und Juden, dass dies ein Problem ist, um das es in Israel immer geht, das Land, dem wir uns zugehörig und für das wir uns verantwortlich fühlen, und in dem es doch so schön ist, das wissen schon die jungen Kinder. Darüber mit ihnen zu reden, ist eine Chance für alle Beteiligten. Daniella Carmi, eine der bekanntesten israelischen Kinder- und Jugendbuchautorinnen, schafft eine Situation – palästinensischer Junge trifft in einem israelischen Krankenhaus auf einen jüdischen Jungen – die Gefühle offenlegt und nachvollziehbar macht. Es geht um den Status Quo (das Gegenteil einer politischen Einordnung) und also darum, auf mein Gegenüber ohne Vorbehalte menschlich zu reagieren.

Daniella Carmi ist Mutter einer autistischen Tochter, einerseits eine Privatheit, andererseits eine Erklärung dafür, dass sie danach verlangt, Gefühle differenziert zu erkennen und darzustellen.

Inhalt: Samir kommt mit einer Knieverletzung in ein israelisches Krankenhaus. Dadurch wird er von seiner Familie, die auf der Westbank lebt, getrennt. Die Familie darf ihn nicht besuchen. Samir hat in der fremden Umgebung Angst, zumal nicht alle Kinder freundlich zu ihm sind. Der stille Jonathan ist anders. Die beiden nähern sich an und werden Freunde.

Besser als andere Bücher, weil: die Gruppendynamik nicht ganz so leicht vorhersehbar ist.

Kleine Kritik: Anders sein heißt mal wieder gut sein.

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