Gila Almagor, dtv, München 1998
Alter: Unterstufe
Besonderheit: Macht die Atmosphäre der frühen 50er Jahre in Israel erfahrbar, die sowohl vom Aufbauwillen der Menschen geprägt waren, als auch von deren durch die Shoah traumatisierten Seelen. Dramatische Entäußerungen gehörten zum Alltag.
Inhalt: Israel 1951 – das Mädchen Aviha verlangt nach der Zuneigung seiner Mutter, die jedoch durch das, was sie in Auschwitz erlebt hat, zu keiner normalen Beziehung fähig ist. Auch ein Vater fehlt Aviha. Der ist kurz vor ihrer Geburt durch ein Attentat eines Arabers umgekommen. Das heißt, dass das Mädchen in ein Kinderheim muss. Nur einmal, einen Sommer lang, scheint die Mutter sich gefangen zu haben und holt das Kind zu sich…
Gila Almagor, die Autorin dieses Buches, ist eine der bekanntesten Schauspielerinnen Israels. In ihrem Buch „Der Sommer von Aviha“, das Mitte der 80er Jahre zum ersten Mal in Israel erschienen ist, spricht sie von ihrer eigenen Kindheit. Die Offenheit des Buches veränderte die Kinder- und Jugendliteraturszene Israels. Aus dem Buch ist bald ein Theaterstück geworden, mit dem Almagor jahrelang auf Tournee gegangen ist. Sie alleine stand da auf der Bühne. Im April jeden Jahres wird in Israel „Der Sommer von Aviha“ zum Jom HaShoah gezeigt. Auch einen Film zum Buch gibt es. „Der Sommer von Aviha“ gehört in Israel zur Schullektüre. Das ließe sich auch an jüdischen Schulen (ab Unterstufe Gymnasium) in Deutschland einführen, eine schöne Gemeinsamkeit und vielleicht sogar eine Möglichkeit sich per Mails zwischen Deutschland und Israel auszutauschen.
Tipp: Auf ganz andere Art und Weise stellt Danielle Carmi in „Nachts zogen die Zigeuner weg“ das Leben in der „Ersatzfamilie“ Kinderheim dar. Kann vergleichend gelesen werden.
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