Michael Grossman, Hanser Verlag, München 2000
Alter: Ab 10 Jahren
Besonderheit: David Grossman arbeitete lange Zeit als Korrespondent und Moderator für Kol Israel. Zwischen 1970 und 1984 war er dort für eine Kindersendung verantwortlich, die unter seiner Leitung zu großer Popularität gelangt ist. Bevor „Ein spätes Duell“, wie „Eine offene Rechnung“ in seiner ersten deutschen Ausgabe betitelt war (auch das hebräische Original hatte sich für den passenden Titel HaDukrav entschieden), bevor es in Buchform erschienen ist, ist es bei Kol Israel ausgestrahlt worden. Dem schmalen Bändchen kann man das in seiner Lebendigkeit noch anmerken. Es lebt von den Dialogen und lässt Bilder im Kopf entstehen. Grossman gehört der ersten Generation der Tzabarim an. „Eine offene Rechnung“ kann als Beispielsnovelle gelesen werden für die Sicht der in Israel Geborenen auf die Eingewanderten (alten) Menschen, deren Überlebensgeschichten zur Geschichte des neu aufgebauten Landes gehört.
Inhalt: Es liegt in den Händen des 12-jährigen Davids, ein Duell zwischen zwei alten Männern zu verhindern. Es geht da um eine alte Geschichte aus Nazideutschland, die die Zwei noch auszufechten haben.
Besser als andere Bücher, weil: David Grossman eine Konstellation gefunden hat, die Empathie eines Jungen für Vergangenes nicht nur als etwas sehr Gefühlseliges darzustellen, sondern sie wirklich nachvollziehbar zu machen.
Kleine Kritik: Eine CD des Originalhörspiels wäre schön gewesen.
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