Prinz William, Maximilian Minsky und ich

Holly-Jane Rahlens, Rowohlt Verlag, Reinbek 2002

Alter: Ab 12

Besonderheit: Holly-Jane Rahlens hat das Eis gebrochen. Ihr ist so etwas wie eine jüdische Komödie auf deutschem Boden, genauer im heutigen Berlin, gelungen. Und das in einem Jugendbuch. Dabei kommt der jüdische Alltag mit seinen Traditionen und Kompliziertheiten so leichtfüßig daher, dass von ihm eine verblüffende, schräge Normalität ausgeht, die der Realität näher zu stehen scheint als der Idealisierung. Die Story ist klasse und – könnte man Prinz William zeitgemäß und immer mal wieder gegen einen nächsten Mädchenschwarm austauschen – ohne Verfallsdatum. Sie trifft ins erblühende Mädchenherz und spiegelt die Zeit größtmöglichen jugendlichen Chaos wunderbar wider. Das Buch wurde mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet, verfilmt, liegt als Taschenbuch vor und ist ein wunderbares Geburtstagspartygeschenk (auch für die nichtjüdische Freundin).

Inhalt: Nelly sieht sich als zukünftige Weltraumforscherin, ist eine ausgezeichnete Schülerin und im Moment sehr verliebt. Und zwar in den fünfzehnjährigen Prinz William, den sie aus dem Fernsehen kennt (er steht da am Grab seiner Mutter). Nellys amerikanische Mutter findet solche Schwärmereien im Moment überflüssig. Nelly solle sich lieber auf ihre Bat Mizwa vorbereiten. Doch als die Schulmannschaft zu einem Basketballturnier nach England eingeladen wird, hat Nelly, die vorher um jeden Sportplatz einen weiten Bogen gemacht hat, nur noch ein Ziel: Sie will mit. Der etwas seltsame Basketball-Crack im Fledermaus-Look mit Namen Maximilian Minsky soll sie fit dafür machen. Womit sich – so viel sei verraten – die Englandreise erledigt hat.

Kritik: Wozu hat Holly-Jane Rahlens das Eis gebrochen, wenn keiner ihr folgt und den jüdischen Alltag als eine von vielen Normalitäten ins Jugendbuch hievt?

Artikel „www.leo-baeck.org“:
http://www.leo-baeck.org/leobaeck/kinder/buch-02022.html

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