Ner Israel – Alef, Bet, Gimel

Isi Dzialoszynsi,  Morascha Verlag, Zürich 1987

Alef, Bet, Gimel
Iwrit-Lehrbücher für Schulanfänger

Welche Möglichkeit hat ein jüdisches Kind in Deutschland, Iwrit zu lernen? Wenn es, aus welchen Gründen auch immer, nicht zur jüdischen Schule geht, müssen sich die Eltern entweder einen Privatlehrer leisten oder ihrem Kind die geeignete Literatur bereitstellen. Aber wenn man in einer Buchhandlung nach einem Hebräischlehrbuch für deutschsprachige Kinder fragt, stößt man auf Ratlosigkeit. Es gibt keines.

Ersatzweise bieten sich drei ausländische Bücher an, um Kindern das hebräische Alphabet von Alef bis Tav sowie erste Vokabeln beizubringen. Sie sind großformatig, großzügig bebildert und für Kinder um die sechs Jahre gedacht. Da ein erläuternder deutscher Begleittext fehlt, sollte jemand, der wenigstens etwas Iwrit kann, das Kind bei der Lektüre begleiten.

Das erste Buch, Ner Israel von Isi Dzialoszynsi, hat der Verband Jüdischer Lehrer der Schweiz herausgegeben. Die zwei Bände sind von Ausstattung, Illustrationen und der Größe der Buchstaben kleinkindgerecht. Der erste, bunte Band ist fürs Lesen, der zweite, in schwarz-weiß gehaltene, fürs Schreiben als Übungsheft gedacht. Die Kinder dürfen die Buchstaben direkt ins Buch „nachmalen“. Dabei helfen Bilder und Lautsilben: „Sch, sch, sch, so macht die Lok“, also darf man die Waggons eines Zugs mit lauter Schins beladen. Geeignet für Kinder ab vier oder fünf.

Komprimierter, die Seiten sind recht dicht bedruckt, ist Raschit Chochma von N. Rivkin , ebenfalls zwei Bände, der eine zum Lesen, der andere zum Schreiben gedacht. Hier wird bereits zum Nachzeichnen der Schreibschriftbuchstaben aufgefordert und ausführlich auf die unterschiedliche Punktierung hingewiesen. Die Bilder orientieren sich am jüdischen Jahr mit seinen Festen.

Ariot Scheli hat ein Montrealer Lehrerteam zusammengestellt. Sehr ansprechend und geduldig führt der Löwe „Ariot“ durch das hebräische Alphabet. Nach fünf Bänden, in die gemalt und geschrieben werden darf, kann man alle Buchstaben und hat fünf Schulklassen, einige ihrer Schüler und deren Familien kennengelernt. Überdimensional groß zeigt der Löwe, wie man jeden neuen Buchstaben Strich für Strich „malt“. Auf jeder Seite läuft oben eine Borte entlang, auf der das ganze Alef-Bet abgebildet ist. Die Buchstaben, die das Kind schon gelernt hat, sind blau unterlegt. „Ariot“ posiert vor jedem neuen Kapitel in Form des neuen Buchstabens. Die Aufgabenstellung ganz unten auf jeder Seite ist auf Iwrit. Wenn man einmal kapiert hat, was „schreiben“, „lesen“ oder „verbinden“ auf Hebräisch heißt und diese Worte auch lesen kann, kann man sich schnell alleine voranarbeiten. „Bewakascha“, bitte, sagt „Ariot“ vor jeder, auch der kleinsten Aufgabe, die zu erledigen ist, und erzieht damit auch zur hebräischen Höflichkeit.

Kontakt

Brodt Foundation
Gemeinnützige Stiftung
Lindwurmstr. 117
80337 München

info@brodtfoundation.org

© , Brodt Foundation Gemeinnützige Stiftung