Der Bär, der nicht da war

Oren Lavie, Hanser Verlag, München 2014

Alter: Grundschulalter und älter

Besonderheit: Hier haben sich drei gefunden: Oren Lavie (Text), Harry Rowohlt (Übersetzung aus dem Englischen) und Wolf Erlbruch (Illustrationen) – daraus ist ein großformatiges Bilderbuch mit überraschend viel Text, der dessen philosophische Tiefe dadurch entsteht, dass der Held, ein glücklicher Bär, eine ganz eigene unverformte Logik hat. Er sieht und spürt und denkt alles zum ersten Mal. Er ist „der Bär, der nicht da war“. Alles, was er sagt, denkt und tut, lässt sich so lange drehen und wenden, bis man seinen Wahrheitsgehalt erkennt. Dieses Buch ist wirklich dazu geeignet, sich als Erwachsener zurückzulehnen und zu lauschen, wie sich die Kinder die Welt des Bären (zurück)erobern.

Oren Lavie ist ein 1976 in Tel Aviv lebender Allround-Künstler, heute in Berlin zuhause.

Inhalt: Ein Bär, der wie vom Himmel gefallen scheint (aus einem „Juckreiz“ geboren), zieht einen Zettel aus seiner Felltasche, der ihn wissen lässt, wer er ist: „Ich bin ein sehr netter Bär. Ich bin ein sehr glücklicher Bär. Außerdem sehr hübsch.“ Da er keinen Grund hat, eine dieser Aussagen in Frage zu stellen, treffen sie alle zu. Der Bär erschließt sich die Welt von einem glücklichen Ende her.

Besser als andere Bücher, weil: es sich nicht zur kindliche Art zu denken herablässt, sonder sich zu ihr hinaufschwingt.

Kleine Kritik: Vielleicht hätte man auf den Einband ein paar Farb- oder Fettflecken drucken sollen, damit sich Erwachsene auch trauen, das schöne Buch in Kinderhände zu geben.

Artikel „Jüdische Allgemeine“:
http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/20933

 

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